đ Ein kleiner Vorgeschmack fĂŒr Dich:
- Willkommen in der wunderbaren Welt der Steuern.
- So holst du als Student*in am meisten raus.Â
- Niemand zahlt wirklich 42% Spitzensteuersatz.
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đ§ Warum interessiert mich das?
Dir schmeckt plötzlich BlauschimmelkĂ€se, manchmal tut dir dein RĂŒcken weh und plötzlich ist sie da, die SteuererklĂ€rung. Wenn es dir Ă€hnlich geht: Keine Panik, das ist alles ganz natĂŒrlich. Du wirst erwachsen. Aber keine Sorge, wir lassen dich damit nicht alleine.
Die erste Erkenntnis ist, dass dich darauf wirklich keiner Vorbereitet hat. Kein âMein Kind, Mama und ich möchten mit dir ĂŒber das Deutsche Steuersystem sprechenâ, kein Fach in der Schule und auch im Studium wirst du kein Proseminar âSteuererklĂ€rung Klasse 1â finden.Â
Wir nehmen das und dich jetzt an die Hand und geben dir einen kleinen ersten Einblick in das Thema Steuern in Deutschland.Â
đ Was genau passiert hier?  Â
- Make Steuern great again
Steuern haben vor allem ein Imageproblem. Niemand will sie zahlen, Superreiche wieseln sich ĂŒber Briefkastenfirmen davon und tausende von Steuerberater*innen und Tools versprechen dir, das Maximum aus deiner SteuererklĂ€rung rauszuholen, damit du das Minimum zahlen musst. Aber ohne Steuern wĂŒrde in unserem Land im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr Gehen. Keine StraĂen, keine Ăffis, kein Krankenwagen, keine Politik, keine Sozialleistungen. Steuern sind vor allem Ausdruck von SolidaritĂ€t. Sie ermöglichen uns erst mit so vielen unterschiedlichen Menschen in einem so groĂen Land gut zusammen zu leben. Kurzum: Steuern sind schon eine gute Sache. Und natĂŒrlich ist es auch völlig okay, zu schauen, wo du Steuern einsparen kannst.Â
- Steuerbefreiungen von Student*innen
Als studierende Person gibt es verschiedene BeschrĂ€nkungen, wie viel du verdienen bzw. arbeiten darfst. Solltest du mehr als 20 Stunden die Woche arbeiten, verlierst du deinen Studierendenstatus und zĂ€hlst als Arbeitnehmer*in. Das bedeutet dann fĂŒr dich, dass du mehr Steuern zahlen musst. Dein*e Arbeitgeber*in ĂŒbernimmt dann nicht mehr deine Sozialabgaben, wie Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung.
Neben den Stunden ist grundsĂ€tzlich auch dein monatliches Einkommen entscheidend. Denn um den Studierendenstatus zu behalten, darfst du nicht mehr als 450⏠im Monat verdienen. Die 450⏠Grenze wird hinfĂ€llig, sobald du als Werkstudent arbeitest, hier sind nur die 20 Wochenstunden relevant. Ausnahmen in denen Studierende mehr als 20 Stunden arbeiten können gibt es in der vorlesungsfreien Zeit, fĂŒr SpĂ€t- und Nachtarbeit und Arbeit am Wochenende.Â
- Mythos Spitzensteuersatz
In Deutschland zahlen wir soooo viele Steuern. Nagut. Falsch ist das nicht. Trotzdem mĂŒssen wir das ganze in Relation setzen. Wir haben einen progressiven Steuersatz in Deutschland. Das bedeutet, dass Menschen die mehr verdienen nicht nur mehr Steuern zahlen, weil beispielsweise 25% von 20.000⏠weniger ist als 25% von 50.000âŹ, sondern weil der Einkommensteuersatz mit steigendem Gehalt auch steigt. FĂŒr 9.744⏠gilt der Grundfreibetrag, es muss also keine Einkommensteuer gezahlt werden. AnschlieĂend beginnt der Steuersatz bei 12% und erhöht sich auf bis zu 42%, dem sog. Spitzensteuersatz, ab einem Gehalt von 58.597âŹ. Es geht tatsĂ€chlich noch etwas höher auf 45% bei der Reichensteuer, ab einem Jahreseinkommen von 274.613âŹ. Und thatâs it, darĂŒber kommt nichts mehr. Das ist ein Punkt, der schon seit Jahren politisch diskutiert wird, aber derzeit ist das der höchste Satz den wir haben. Und der gilt auch, wenn du Millionen im Jahr machst.
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đ€ Was bedeutet das fĂŒr mich?
Solltest du studieren, ist es wichtig bestimmte Grenzen einzuhalten, damit du mit möglichst viel Geld nach Hause gehen kannst. Die 20 Stunden, die 450 Euro oder die 9.744 Euro Jahreseinkommen sind da sehr gute Orientierungspunkte fĂŒr dich. Hier auch wieder der Hinweis, dass Trinkgeld nicht versteuert werden muss, weshalb bestimmte Jobs fĂŒr dich noch lukrativer sein können.
Sobald du das erste Mal mehr Geld verdienst, solltest du dich nicht abschrecken lassen von den ganzen Steuern die anfallen. Es sind zwar viele Abgaben aber eigentlich steht alles in einem gesunden VerhĂ€ltnis zueinander. AuĂerdem bewirken Steuern grundsĂ€tzlich auch etwas Gutes, wie die Infrastruktur, Sicherheit oder medizinische Versorgung. Aber gut, wir sind immer noch in Deutschland und zahlen am liebsten unsere Steuern, um darĂŒber meckern zu können. Wie so eine SteuererklĂ€rung im Detail aussieht, erklĂ€ren wir euch in einem anderen Surfer.